(KOMPI) Kompost individuell und vielseitig

Fremdbeitrag von Sabine Günther

Kompost ist kein klassisches Abfallprodukt. Er ist vom Grundsatz her organisches, verbrauchtes Material, was wieder Verwendung findet. Das heißt, man bringt ihn je nach Bedarf wieder in den natürlichen Kreislauf ein. Ein absolut natürliches, wiederverwendbares Recyclingprodukt.

Er ist im Garten durch den eigenen Abfall kostenlos zu haben.

Kompost ist die einfachste und beste Möglichkeit einer Bodenverbesserung und der Zuführung von organischem Dünger. Ein wiederverwertbarer Biomüll. Kompost recycelt sich selbst durch Witterungseinflüsse mit den daran beteiligten, Insekten, Würmern sowie Pilzen.

Gleichzeitig ist der Komposthaufen Lebensraum für unzählige Kleinkrabbler. Ein ganz wesentliches Element beim Zersetzungsprozess organischer Materialien sind unzählige Kleinstlebewesen, die dort ihre Arbeit verrichten. Ein Komposthaufen birgt Milliarden von (Mikro-)Organismen, die die Pflanzenreste zerkleinern.

Hinweis: Nicht erschrecken, auch der imposante und sehr seltene heimische Nashornkäfer bzw. seine Larven können in besonders hochwertigem Kompost angetroffen werden. Sie sind Helfer im Kompost und somit nicht als Schädling zu betrachten. Die Larve selber ernährt sich von Totholz und kann diese Holzfasern zersetzen. Die Nashornkäferlarven sind weiß bis gelblich und zeigen an der Seite kleine rötliche Punkte.

Josch13/Pixabay

In vielerlei Hinsicht erfüllt der Kompost Hauptbedürfnisse in der Hauptwachstumsphase vieler Pflanzen. Aber auch als Mulchmaterial findet er Beachtung.

Verrottetes Laub ist ausschließlich zum Mulchen von Sträucher Beete, Gehölzflächen sowie Staudenbeeten geeignet.

Exkurs: Mulchen

Unter dem Begriff „Mulchen“ versteht man das Abdecken des Bodens mit verschiedenen Materialen um ihn z.B. vor der Austrocknung zu schützen. Mulchmaterial kann, neben Kompost, auch Grasschnitt, Stroh o.ä. sein. Bitte hier nicht mit Rindenmulch verwechseln, bei dem es sich um saures Material (pH-Wert unter 7) handelt.

 

Pflanzenabfälle mit den häufigen Pilzkrankheiten, wie Mehltau, Sternrußtau oder auch Blattfleckenkrankheiten, kann man grundsätzlich in den Kompost geben sie schaden weniger im Nachgang.

Vorsicht ist bei Welke-Pilzen geboten. Diese gehören in den Hausmüll.

Ebenso das Laub des Walnussbaumes oder der Eiche. Grundsätzlich gilt: Hartlaub, wie z.B. Platane, nur als gehäckseltes Mulchmaterial verwenden oder in der Tonne entsorgen.

Ein Kompostbeschleuniger (im Markt erhältlich) hilft bei der Zersetzung und verkürzt die Zeit um ca. 1/3 bis zum Gebrauch.

 

Was darf auf den Kompost?

  • alle Gartenabfälle
  • Tierreste und Mist
  • Zerkleinertes Holzmaterial
  • Obst, Gemüse, Kaffeesatz, Teeaufguss und welke Schnittblumen
  • krautige Pflanzen, Laub in kleineren Mengen
  • samentragende Wildkräuter
  • Holzasche mit Bedacht einbringen (verändert den pH-Wert nach oben)

 

Was darf nicht auf den Kompost?

  • Holziges Material
  • Südfrüchte
  • Hartblätter
  • Hartschalen (z.B. Kokos, Walnuss)
  • Glas, Metall, Kunststoff und schadstoffhaltiges Material
  • Straßenkehricht

Wurzel-UNkräuter, also ausdauernde Pflanzen mit langen Rhizomen, wie Giersch oder Ackerwinde, lieber in die Abfall-Tonne. Als Rohmaterial setzten sie sich selbstständig an erster Stelle und verunreinigen so den Kompost.

Ob als reiner

  • Grünkompost
  • Küchenkompost
  • Rasenkompost
  • Querbeet (alles was auf den Kompost darf s.o.)

oder in Mischungen ist Kompost das optimale Hauptausgangsmaterial für einen gesunden Bodenhaushalt.

Bei „reinem Rasenschnitt“ setzt schnell eine Fäule ein, dieser sollte so lange liegen bleiben, bis man deutlich einen reinen Bodenhumus sieht.

Rasenkompost zählt unter den Kennern „als Mercedes“ unter den Kompostansätzen.

Erfahrungstipp:

Wenn man Bodenaktivator und/oder Animalin® (Bodenverbesserer) – beides im Markt erhältlich – in den Kompost einbringt, verbessert dies die Verteilung der Nährstoffe.

 

Wichtig!

Wässern!! Kompost gleichmäßig feucht halten und nicht austrocknen lassen.

Für die Kompostlagerung/Platz gibt es viele Möglichkeiten. Oft genügt ein einfaches Gerüst aus Holz oder Metall. Es empfiehlt sich, zwei kleinere Komposthaufen anzulegen. Einen, den man gerade füllt und einen, in dem die Verrottung stattfindet. Nicht vergessen – immer auf gewachsenem Boden und unten offen, also wasserdurchlässig lassen.

  • Komposter aus Plastik oder Tonne mit Auswurf
  • aus Paletten selbstgebauter Kompostplatz
  • Komposthügel/-haufen
  • Ecke mit Grünabfall
  • Kompostkörbchen
  • Holz-Box, Metallkorb, Tonne

Der beste Standort für Kompostplätze ist im Halbschatten bei gleichmäßigen Temperaturen.

 

Tipp:

Das Abdecken mit z.B. einer Bambusmatte verzögert das Austrocknen.

Das „schwarze Gold“ Kompost“ versorgt den Boden mit den wichtigsten Nährstoffen, wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium. Das Bodenleben wird angeregt und verbessert.

 

Meine beiden letzten Tipps:

Wird der Kompost in der Saat verwendet, sollte er vorher fein gesiebt werden.

Wenn Kompost stark riecht, ist er zu dicht aufgesetzt! Hier gilt: Immer schön locker bleiben…

 

Kompost ist einfach „individuell und vielseitig“ – Viel Spass und Freude beim Kompostieren!

 

 

Bildquelle Kompost: herb007/Pixabay