„Erst am Ende eines Jahres weiß man, wie sein Anfang war“

(Friedrich Nietzsche)

Weihnachten und der Jahreswechsel geben uns die Gelegenheit, eine Pause einzulegen, um über die vergangenen Monate nachzudenken und auf das Jahr 2022 zurückzublicken.

Ohne Zweifel ist der russische Angriff auf die Ukraine das alles bestimmende Thema und markiert damit eine Zeitenwende. Wir befinden uns in schwierigen und herausfordernden Zeiten. Nach fast drei Jahren Pandemie mit den tiefgreifenden Einschränkungen, der verheerenden Flutkatastrophe in 2021 und dem Russland-Ukraine Konflikt leben wir in einer Zeit, in der es an Krisen gewiss nicht mangelt.

Immer wieder zeigt sich auf ein Neues, wie wichtig und unverzichtbar unser Ehrenamt ist. Beispielhaft ist hierbei, wie viele LandFrauen den Geflüchteten aus dem Kriegsgebiet privat einen Zufluchtsort anboten oder mit Sachspenden den in Not geratenen Menschen zur Seite standen bzw. stehen. Auch die Hilfsleistungen an der Ahr mit Geldspenden und Hilfsaktionen wurden fortgesetzt. So haben einige Kreisverbände  unseres Verbandsgebietes ein nachhaltiges Projekt an der Ahr ins Leben gerufen. Zusammen mit der SWR Gartenexpertin Heike Boomgaarden und der Vor-Tour-der Hoffnung wurden in privaten und Gemeinschaftsgärten verschiedene, nachhaltige Pflanzaktionen durchgeführt. „LandFrauen pflanzen Zukunft“, so der Titel des Projektes, wird auch über das Jahr hinaus weiter durchgeführt.

Ich danke von Herzen für diese großartige Hilfsbereitschaft!

Nach zwei Jahren Corona Einschränkungen konnten wir endlich wieder „Normalität“ verspüren. Verschiedene Veranstaltungen, Weiterbildungsangebote und sogar LandFrauentage konnten wieder in Präsenz stattfinden. Das Wildkräuterprojekt, um nur eines zu nennen, war ein großer Erfolg und wurde von vielen unserer Kreisverbände vor Ort angeboten. Auch das Leader-Projekt „Frauenpower – Heldinnen braucht das Land“ mit unserem Bus nahm sprichwörtlich Fahrt auf und wurde an vielen Stationen in unserem Verbandsgebiet eingesetzt. Die Persönlichkeitsschulungen und Workshops, die innerhalb des Projektes stattgefunden haben, sind eine professionelle Unterstützung für die Ehrenamtlichen.

LandFrauen waren aktiv mit verschiedenen Angeboten – jeder Verband auf seine Art und Weise.

Die Weiterbildungsangebote unseres Landesverbandes fanden über das gesamte Jahr großen Zuspruch und wurden eifrig genutzt. Von unserer Online-Reihe „Auf einen Kaffee mit den LandFrauen“ bis zu Schulungen in Canva oder dem Filme drehen mit dem Smartphone – die Palette ist vielfältig.

Wir LandFrauen beweisen in diesen Zeiten, dass wir beharrlich sind und dort anpacken, wo Hilfe benötigt wird. Unser Engagement auf allen Ebenen für den ländlichen Raum ist beispiellos und macht unsere Heimat lebenswert.

Diese starke Gemeinschaft und der Zusammenhalt machen mich sehr stolz!

Was mich, insbesondere in diesem Jahr beunruhigt, ist die Diskussion, die aktuell über die Landwirtschaft stattfindet. Es treibt mich um, dass wir uns als Landwirte insbesondere in den Medien immer wieder verschiedensten Vorwürfen konfrontiert sehen und einem regelrechten Rechtfertigungsdruck gegenüberstehen. Das ist für Familienbetriebe sehr belastend und kräfteraubend. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann wäre es, dass wir wieder einen berechtigten Platz in der Mitte der Gesellschaft finden und auf einander zugehen.

Mit dieser Zuversicht wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest und für das Jahr 2023 alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit und viel Glück.

Ihre Gudrun Breuer