„Lecker, nachhaltig & von nebenan“ – Nachhaltigkeit und regionale Vernetzung im Fokus

Rückblick und Ausblick zu einem zweijährigen Projekt

Am 1. März 2024 fiel der Startschuss für das spannende Projekt „Lecker, nachhaltig & von nebenan“, das in den 17 Kreisverbänden der LandFrauen Rheinland-Nassau umgesetzt wird. Das Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt des LandFrauenverbandes Rheinland-Nassau, des Vereins zur Förderung der LandFrauenarbeit im räumlichen Bereich der ehemaligen Regierungsbezirke Koblenz und Trier e.V. und heimatwurzeln e.V. Es verfolgt das Ziel, durch praxisorientierte Kurse und Veranstaltungen das Thema Nachhaltigkeit und regionale Vernetzung in den Alltag der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu integrieren. Dabei stehen nicht nur das Wissen und die Fähigkeiten rund um den Garten und die Ernährung im Vordergrund, sondern auch der direkte Austausch zwischen lokalen landwirtschaftlichen Betrieben und interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

Das Projekt gliedert sich in drei zentrale Themenbereiche, die im Laufe des Jahres verschiedene Aspekte des ländlichen Raums abdecken. Diese Bereiche – „Garten“, „Dialog Landwirtschaft“ und „Ernährung & Lebensmittel haltbar machen“ – bieten abwechslungsreiche Weiterbildungskurse an. Dadurch erhalten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, ihr Wissen zu erweitern und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen und regionalen Lebensweise zu leisten.

  1. Garten: Praxisorientierte Gartenkurse für jedermann

Im Bereich Garten wurden bereits ab Ende März 2024 zahlreiche Kurse angeboten, die Interessierten praktische Tipps und Tricks für die Gartenarbeit sowie für die Selbstversorgung vermittelten. Insgesamt konnten im ersten Jahr des Projekts über 50 Kurse durchgeführt werden, die von erfahrenen Expertinnen und Experten geleitet wurden.

Die Themen waren sehr vielfältig. Hierzu gehörten unter anderem der richtige Anbau von Gemüse, die Anlage von Hochbeeten und das Schneiden von Obstgehölzen. Des Weiteren gab es Hinweise zu geeigneten Bepflanzungen für unterschiedliche Standorte. Hier ist als Beispiel das Pflanzen von Schattenpflanzen zu nennen, die auch in weniger sonnigen Bereichen des Gartens gedeihen. Weitere Kurse behandelten die Grundlagen des Gemüseanbaus sowie die Planung und Pflege von Selbstversorgungsgärten. Auch die Sicherung von Hanglagen durch geeignete Bepflanzung und die Regenwassernutzung erweiterten das Angebot.

Ein Highlight im Gartenbereich war die Neuanlage eines Staudenbeets. Vor Beginn des Projekts war dieses Beet mit Schotter bedeckt, doch durch die tatkräftige Unterstützung der Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer konnte es in ein blühendes Staudenbeet verwandelt werden, das nun nicht nur für mehr Biodiversität sorgt, sondern auch das Gesamtbild verschönert. Solche praktischen Projekte tragen dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung von nachhaltigem Gärtnern zu stärken und die Natur aktiv zu unterstützen. Besonders eindrucksvoll ist die Zusammenarbeit der LandFrauen mit der Kommunalpolitik, deren Arbeit Hand in Hand gehen kann – beispielsweise bei der Umstrukturierung einer ungenutzten Fläche in ein Blütenparadies.

  1. Dialog Landwirtschaft: Der direkte Austausch mit landwirtschaftlichen Betrieben

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Projekts ist der Bereich „Dialog Landwirtschaft“. Hier werden Einblicke in den Alltag und die Herausforderungen von landwirtschaftlichen Betrieben gegeben. In verschiedenen Veranstaltungen konnten bereits mehrere Betriebe in den Kreisverbänden besucht werden. Diese Besuche ermöglichten es den Teilnehmern, Fragen zu den Betrieben und den landwirtschaftlichen Prozessen zu stellen und direkt mit den Landwirtinnen und Landwirten ins Gespräch zu kommen.

Im Fokus dieses Bereichs steht der Austausch über die Aufgaben der Landwirtschaft und die Bedeutung der lokalen Landwirtschaft. Dabei wurde deutlich, wie vielfältig die Ansätze und Strategien der einzelnen Betriebe sind, um nachhaltige und umweltfreundliche Lebensmittel zu produzieren. Gleichzeitig zeigt sich, wie wichtig den landwirtschaftlichen Familien das nachhaltige Agieren für die kommenden Generationen ist. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten nicht nur mehr über die Produktion von Lebensmitteln erfahren, sondern auch direkt von den Landwirtinnen und Landwirten lernen, wie sie ihre Flächen bewirtschaften und welche Herausforderungen sie im Alltag bewältigen müssen.

Der Dialog Landwirtschaft ist ein offenes Forum für alle landwirtschaftlichen Betriebe, die Interesse daran haben, ihre Arbeit und ihre Produkte vorzustellen und mit interessierten Menschen in Kontakt zu treten. Das Projekt bietet somit eine wertvolle Plattform für den Austausch zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft, was nicht nur das gegenseitige Verständnis stärkt, sondern auch die Wertschätzung für regionale Produkte fördert. Hofführung, Feldbegehung oder ein Gang durch die Maschinenhalle, um die heutige Technik zu erklären, sind nur einige Beispiele für mögliche Veranstaltungen. „Werden Sie daher noch heute Teil dieses Projektes.“ Weitere Informationen hierzu finden Sie am Ende des Textes.

  1. Gartenprodukte haltbar machen: Nachhaltigkeit und Regionalität in der Küche

Ab dem Spätsommer 2024 lag der Fokus des Projekts auf der Haltbarmachung von Lebensmitteln. Der Anbau von Gemüse und Obst im eigenen Garten ist ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigeren Lebensweise. Doch wie kann man die Ernte auch für den Winter bewahren? In den Kursen des Bereichs „Lebensmittel haltbar machen“ konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, wie sie ihre Ernte effektiv konservieren können, um sie für einen längeren Zeitraum verfügbar zu machen.

Ein spannender Exkurs fand in Zusammenarbeit mit Genevieve Wiehe, besser bekannt als StylingKitchen, in Greven statt. Bei diesem Besuch durfte eine Landfrau, die auch selbst Kursleiterin bei uns ist, unter Anleitung von Genevieve Wiehe gemeinsam winterlichen Rotkohl fermentieren – eine Methode, die nicht nur die Haltbarkeit des Gemüses verlängert, sondern auch wertvolle probiotische Eigenschaften für die Gesundheit bietet. Diese Möglichkeit zeigte auf, wie einfach es sein kann, Lebensmittel selbst haltbar zu machen und welche positiven Effekte dies auf die Ernährung und Gesundheit haben kann. Das Rezept finden Sie ab jetzt auf dem Blog unserer Internetpräsenz https://lfvrln.de/fermentierter-rotkohl.

Ab dem Spätsommer lag der Fokus auf der Haltbarmachung von Lebensmitteln

Darüber hinaus wurden Themen wie Einkochen, Einlegen und Dörren von Lebensmitteln behandelt. So konnten die Teilnehmer eine Vielzahl von Methoden erlernen, um ihre eigenen Vorräte für die kalte Jahreszeit anzulegen. Dies fördert nicht nur die persönliche Selbstversorgung, sondern hilft auch, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und mehr Wertschätzung für Nahrungsmittel zu entwickeln. Das Erlernen dieser Techniken unterstützt auch den Verzicht auf industriell produzierte Konserven und Fertigprodukte, die häufig unnötige Zusatzstoffe enthalten.

Fazit: Ein ganzheitliches Konzept für nachhaltige Lebensweise, das Spaß bringt

Das Projekt „Lecker, nachhaltig & von nebenan“ hat sich in seiner ersten Phase als wertvolles und bereicherndes Angebot für alle Teilnehmer erwiesen. Die Kombination aus praktischen Gartenkursen, einem offenen Dialog mit landwirtschaftlichen Betrieben und der Beschäftigung mit der Haltbarmachung von Lebensmitteln hat den Teilnehmern nicht nur neue Fähigkeiten und Erkenntnisse vermittelt, sondern auch ein stärkeres Bewusstsein für nachhaltige Lebensweisen geschaffen. In der Gemeinschaft und der Geselligkeit vor Ort können neue sowie bereits bekannte Inhalte ausprobiert und wieder in den Alltag integriert werden.

Durch die enge Zusammenarbeit mit lokalen Landwirten und anderen regionalen Akteuren wird das Projekt zudem dazu beitragen, den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft zu stärken und die Bedeutung von regionaler Produktion wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken. Die LandFrauen Rheinland-Nassau und heimatwurzeln e.V. freuen sich darauf, das Projekt im kommenden Jahr weiter auszubauen und noch mehr Menschen mit den Kursen zu erreichen.

Als eines von vielen tollen Momenten kann der Besuch bei Antenne Koblenz genannt werden. Gudrun Breuer, die Präsidentin der LandFrauen Rheinland-Nassau, Melina Ebert, Referentin des Fachzentrums für Ernährung Rheinland-Pfalz, Kordula Honnef, Gartenkursleiterin und Daniela Schlein-Stolzenberg (Projektkoordinatorin des Projekts) haben sich und das Projekt vorgestellt und mit Hilfe der beiden Fachfrauen Frau Ebert und Frau Honnef eine spannende Podcastfolge aufgenommen. Diese können Sie auf unserer Projektseite hören: https://lfvrln.de/podcast-antenne-koblenz/

Ein weiteres Highlight war die Produktion eines Kurzvideos, in dem alle unsere drei Bereiche vorgestellt werden. Seien Sie gespannt auf die Veröffentlichung des Videos! Wir werden eine Pressemitteilung dazu erstellen, damit Sie es nicht verpassen.

Für unser weiteres Projektjahr sind bereits mehrere Veranstaltungen in Planung. Für unsere aktuellen Kursleiterinnen und Kursleiter sowie für jene, die es noch werden möchten, bieten wir eine exklusive Veranstaltung am Samstag, den 25. Januar 2025. Weitere Informationen werden noch in diesem Jahr allen Beteiligten mitgeteilt.

Wenn Sie jemanden kennen oder selbst Interesse haben, Teil unseres vielfältigen Projektes zu werden, melden Sie sich gerne bei uns. Nutzen Sie diese einmalige Möglichkeit! Wir sind stets auf der Suche nach Kursleiterinnen und Kursleitern aus den Bereichen Garten, Landwirtschaft oder Ernährung, um unsere Veranstaltungen weiter auszubauen und noch mehr Kurse anbieten zu können. Alle Veranstaltungen finden Sie unter https://lfvrln.de/veranstaltungskalender/. Der Kalender wird laufend aktualisiert und ab Frühjahr 2025, mit dem Beginn der Gartensaison, werden viele interessante Kurse auch in Ihrer Nähe stattfinden.

Das breit gefächerte Angebot ist dank der Förderung für alle Teilnehmer kostenlos. Wer Interesse hat, als Kursleiter für das Projekt tätig zu werden, kann sich an die Projektkoordinatorin Daniela Schlein-Stolzenberg wenden: E-Mail: stolzenberg@bwv-net.de.

 

Dieser Beitrag erschien in der Rheinischen Bauernzeitung am 21. Dezember in der Ausgabe 51/52 auf Seite 52 und 53.